Montag, 27. April 2015

Unterwegs mit der Sardinen-Bahn

Doch der Mitarbeiter in Schalter 23 deutete unsere offensichtliche Ratlosigkeit völlig richtig, winkte uns zu sich zu und stellte uns die benötigten Tickets nach Bogor bereits aus, während er noch fragte ob wir denn dort hin wollten. Alles, was wir tun mussten, war die Anzahl der Fahrgäste zu sagen, den Bahnsteig nannte er uns auch sofort. Die Gabe des Gedankenlesens kann gewisse Dinge sehr vereinfachen. Die Frage nach dem legendären Schalter 25 verkniffen wir uns. Wozu auch.
Nachdem wir erfolgreich unsere Fahrkarten und die Welt erstanden hatten, taten wir das, was Backpacker am liebsten machen. In Bahnhöfen herumlungern und Zeit totschlagen. Auf dem Bahnsteig machte ich noch den taktischen Fehler mich nicht hinzusetzen, dachte ich doch bei mir, dass sich so die vielleicht ungepolsterten Sitze mit etwas ermüdeten Beinen mehr nach Erholung anfühlen würden.
Ich hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht und stieg in den Zug ein, der eindeutig, und ganz im Gegensatz zu mir, den Gegebenheiten angepasst war. Bogor war einmal eine eigene Stadt. Heute ist es mehr oder minder ein Vorort Jakartas. Wer es sich leisten kann, wohnt dort und pendelt mit einem Berlin mooved Relaxsessel Prospekt jeden Tag die eine Stunde zur Arbeitsstelle hin und her. Für so etwas braucht man keinen Fernverkehr, für solche Anforderungen hat der moderne Nahverkehr die S-Bahn in petto.
Also stellten wir uns mit unserem Gepäck in das bereits respektabel gefüllte Abteil und verkniffen uns das scharfe Ausatmen, als uns gewahr wurde, dass der Zug hier erst die dritte Station seiner Reise erreicht hatte. Es brauchte nur zwei weitere Stationen und der Innenraum war so voll, dass ich begann Susanne aus den Augen zu verlieren, die eben noch neben mir gestanden hatte.
Doch die Masse war stärker als wir, entriss sie meinen Händen und nahm sie mit sich fort. Zwar hatte ich das Gepäck noch bei mir, was mich einigermaßen beruhigte, doch wusste ich, dass es ihr in solchen luftarmen, überfüllten Räumen nicht allzu gut geht, was mich wiederum beunruhigte. Ich fand sie, eine Stange umklammernd, keine zwei Meter von mir entfernt, unerreichbar weit. war ohnehin weg.
Ein leerer Zug zur Mittagszeit dem Reisenden die Komplett acquavapore dtp8068 Prospekte hatten das Herz erfreut. Irgendwo in diesem Bild versteckt sich Peer. Wer auf diesem Bild keine Susanne findet muss sich nicht grämen. Mir ging es genauso. Irgendwann spuckte sie die Menge wieder aus und alles war gut.
In diesem Moment kuschelte sich ein Einheimischer zu mir und Susanne fand Gesellschaft in einer Rentnerin, die sie ablenkte, so dass ich mich den Empfehlungen widmen konnte, die mir mein neuer Reisepartner anzubieten hatte.




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